Kaiserin Sisi war eine besondere, ja außergewöhnliche Persönlichkeit, deren Rolle innerhalb der Kaiserfamilie allerdings von Konflikten geprägt war.  Schwiegermutter Sophie Friederike von Bayern war ihre schärfste Kritikerin. Dennoch galt sie als Vorbild vieler Frauen jener Ära.

Gemaltes Porträt einer jungen Frau, die ein juwelenbesetztes Diadem, eine passende Halskette, Ohrringe und ein elegantes, schulterfreies weißes Kleid trägt und mit heiterem Gesichtsausdruck leicht zur Seite blickt.
Die junge Kaiserin Sisi

Im Gegensatz zu den berühmten Sissi-Filmen der 1950er Jahre wuchs die spätere Kaiserin Sisi, die Tochter des Herzogs Max in Bayern und Prinzessin Ludovika Wilhelmine nicht im liebevollen Familienumfeld auf. Der Vater, Max Joseph war lieber auf Reisen. Auch seinem Freundeskreis, seinen „Spezln“, wie man auf bayrisch sagt, stand er zeitweise näher als seiner Familie.

Elisabeth Amalie Eugenie in Bayern, wie Kaiserin Elisabeth vor ihrer Verehelichung hieß entwickelte sich von Kindesbeinen an zu einer selbständigen, aber auch introvertierten Persönlichkeit, die durchaus egozentrische Charaktereigenschaften hatte. Elisabeth war mit 15 Jahren noch ein Kind, als sie den 23jähren Kaiser Franz Joseph I. am 24. April 1854 in der Augustinerkirche in Wien heiratete.

Sisi als junge Mutter

Elisabeth von Österreich wurde Mutter von 3 Töchtern und einem Sohn. Ihre erstgeborene Tochter Sophie Friederike verlor sie durch eine Typhus-Infektion an der auch Gisela erkrankte, diese aber überlebte. Der Verlust der erstgeborenen Tochter löste bei ihr Depressionen aus, die sich auch nach der Geburt von Kronprinz Rudolf, 1858, nicht besserten. Erst zu ihrer jüngsten Tochter Marie Valerie Mathilde Amalie, geboren 1868, war sie wieder eine gute Mutter.

Das höfische Zeremoniell war für die aufgeschlossene Kaiserin Sisi eine Belastung. Die Monarchie zeigte ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gesellschaftspolitische „Abnützungserscheinungen“. Das Revolutionsjahr 1848 war ein Signal für einen Aufbruch der bestehenden autoritären Strukturen.

Kaiserin Elisabeth von Österreich hatte auch zu ihrem Sohn Kronprinz Rudolf ein inniges Verhältnis. Sie hasste den militärischen Drill, den Kaiser Franz Joseph I. seinem einzigen Sohn aufzwang und unterstützte die politischen Reformideen des Thronfolgers. Sie begab sich auch aus gesundheitlichen Gründen auf Reisen nach Madeira und später auf die Insel Korfu.

Schwarz-Weiß-Porträt einer Frau mit dunklem, gewelltem Haar, die einen Pelzkragen trägt und leicht zur Seite schaut; das Bild enthält einen verschnörkelten Text und einen Stempel des Fotografen am unteren Rand.
Elisabeth, Kaiserin von Österreich, 1897

Sisi´ s Reisen

Im warmen Süden konnte Kaiserin Sisi die Tuberkulose ausheilen. Ihr großes Interesse an der Kulturgeschichte brachte die Monarchin nach Griechenland, in die Türkei und nach Afrika. Sie liebte den Reitsport und nahm an Wettbewerben und Jagden teil. Gymnastik war Kaiserin Sisis 2. Leidenschaft. Kaiserin Elisabeth verfügte über eine makellose Figur.

Eine Frau in viktorianischem Gewand reitet im Damensattel auf einem Pferd und springt über eine Hecke in einer ländlichen Landschaft. Sie trägt einen Zylinder, eine taillierte Jacke und einen langen Rock. Die Szene ist in Schwarz-Weiß gehalten.
Die Kaiserin beim Hürdenritt

Kaiserin Elisabeth setzte sich politisch für einen Ausgleich mit Ungarn ein. Eine Schlüsselfigur dabei war der ungarische Graf Gyula Andrássy, der für sie eine wichtige Bezugsperson wurde. Eine Liebesbeziehung des Paares konnte nie bewiesen werden. Ihr gewaltsamer Tod in Genf 1898 bedeutete einen großen Verlust für die Entwicklung des modernen Frauenbildes.

Eine Frau in einem verzierten cremefarbenen Kleid mit goldenen Details und einem roten Samtumhang steht in einem reich geschmückten Raum neben einem vergoldeten Tisch und einer Krone, trägt eine Tiara und Schmuck.
Kaiserin Elisabeth, Gemälde von Giuseppe Sogni (ca. 1854-1858)

Time Travel Tipps:

1) Sisi Museum, Hofburg, Michaelerkuppel, 1010 Wien

2) Schloss Schönbrunn, Schönbrunner Schlossstraße 47, 1130 Wien

3) Kunsthistorisches Museum Wien (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster), Sammlungen aus dem Besitz von Kaiserin Sisi, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Quellen:

Bücher:

1) Etzelsdorfer Hannes, Ilming, Philipp, Kaiseirn Elisabeth: Ungewöhnlich war sie zu allen Zeiten (KAISERLICHES), 324 Seiten, Verlag Kral, Berndorf, 2023

2) Winkelhofer Martina, Sisis Weg: Vom Mädchen zur Frau–Kaiserin Elisabeths erste Jahre am Wiener Hof | Die erste Biografie über das Privatleben von Sisi, 352 Seiten, Verlag Piper, München, 2022

3) Merkle Rudolf, Sisis Weg: Vom Mädchen zur Frau–Kaiserin Elisabeths erste Jahre am Wiener Hof | Die erste Biografie über das Privatleben von Sisi, 112 Seiten, Verlag Stiebner, München, 2011

Internet: https://www.geschichtewiki.gv.at.Elisabeth_(Österreich), 26.6.2025

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